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GESCHICHTE

Wohnhaus Sägemühle

Im Jahr 1682 überließ der Bauer vom Unterheubachhof Georg Löffler eine bei der Säge gelegene Hofstatt seinem Schwager Georg Furtwängler.

Dieser baute das heutige Gebäude im Stil eines Eindachhofs als Gewerbeinheit und Wohnhaus.  Dies beinhaltete ein große Mühle mit zwei Mahlgängen, angetrieben über ein oberschlächtiges Wasserrad mit 6  Meter Durchmesser. Das Wasser dazu wurde aus dem Wolflochbach entnommen, dort wurde ein Wehr gebaut und mittels eines freiliegenden Grabens das Wasser oberhalb der heutigen Straße ans Haus geführt, dann über eine Holzrinne zum Wasserrad welches sich an der Westseite, der heutigen Terrasse befand. Das baugleiche Wasserrad ist heute noch ein Teil der Hexenlochmühle und man kann sich vorstellen welche Wassermassen notwendig waren beide Mahlgänge anzutreiben.

Dazu wurde im Haus eine Backstube erstellt und eine Bäckerei betrieben.

Wie in dieser Zeit üblich gehörte eine kleine Landwirtschaft dazu. Diese Bestand aus einem Kuhstall, Schweinstall und Hühnerstall und sicherte den Bewohnern somit genügend Lebensmittel

Die gewerblich genutzten Einheiten befanden sich sämtlich im EG, die Wohnräume waren für einen Schwarzwaldhof unüblich im Obergeschoß. Darüber die Tenne in der das Futter für das Vieh gelagert wurde.

Bis ins Jahr 1895 blieb das Haus in Familienbesitz, dann wurde es verkauft und später im Jahr 1906 versteigert. Dies an Max Fehrenbach, Kohlplatzbauer und 1930 Übergabe an dessen Sohn Karl, der in russischer Gefangenenschaft verstarb. Von der Witwe wurde das Haus dann im Jahr 1958 der einzigen Tochter übergeben. Diese verkaufte im Jahr 1962 das Gebäude samt Grundstücken an den Generalkonsul Paul Nellen aus Düsseldorf. Von ihm wurde das Haus umgebaut zu Wohnzwecken. Später im Jahr 1987 nach seinem Tod wurde der Sohn Peter Nellen Eigentümer und baute das Haus ein weiteres Mal um. Im Jahr 2001  Kauf durch Gerold Schwär

Das Haus steht unter Denkmalschutz, wurde von uns in den letzten 20 Jahren im Innenbereich saniert und unter den Belangen des Denkmalschutz in den Wohnräumen mit Kastenfenstern ausgestattet. Somit konnten wir die schöne Fassadenoptik mit kleinen Sprossenfenster erhalten, aber auch den Anforderungen an eine energetische Sanierung Rechnung tragen.

Wie schon zu Erstellung 1682 wird das Haus heute noch vielfältig genutzt. Es besteht eine Wohneinheit, eine Ferienwohnung, sowie Büroräume.

Mühlenbetrieb

In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts herrschte noch Hochbetrieb in der Mühle. Zwei Mahlgänge mit den dazu gehörenden Putz- und Siebmaschinen wurden von einem sechs Meter hohen Wasserrad angetrieben. Über dem Bach befand sich ein großer Schopf, dieser diente als Pferdestall. Im Jahr 1924 wurde er abgerisen und zum Bau des Elektrizitätswerks verwendet. Für dieses E-Werk wurde auch das Wasser der Sägemühle benötigt. In der Sägemühle blieb nur noch ein Mahlgang der elektrisch betrieben wurde.

Bei der Sägemühle mündet das von Neukirch und vom Schweizersgrund herunterfließende Bächlein in den durch das Hexenloch  fließenden Heubach. Der Heubach widerum hat einige hundert Meter weiter oben den Wolflochbach in sich aufgenommen. Dort wo sich der Weg zu den beiden Heubachhöfen und ins Wolfloch gabelt, stand auch eine Säge die zum Heubachhof gehörte. Dort wurde damals am Heubach eines der beiden Staubecken für das Elektrizitätswerk im Hexenloch errichtet.

Ein Staumauer wurde gegenüber der Mühle in Richtung Neukirch erstellt, heute sind jedoch nur noch Teile des Fundaments erhalten. Die damalige Staumauer war 6 Meter hoch und es bildete sich ein langgestreckter Stausee in Richtung Neukirch

Letzte Fragmente der Rohrleitung, sind noch sichtbar, Teile des ehemaligen Rohrpfads sind noch begehbar         

Das E-Werk wurde in den Jahren 1924 bis 1926 im oberen Hexenloch von den herren Burgbacher und Lütten aus Triberg gebaut. Es versorgte die Gemeinden Neukirch, Waldau und Hinterstraß(Glashütte) mit Strom. Von der Sägemühle aus wurde das Wasser in Blechrohren auf der rechten Seite des Hexenlochs etwa eineinhalb Kilometer hinausgeleitet. Diese Rohre wurden von Max Braun und seinem Vater mit einer Handseilwinde den Hang hinaufgezogen und dann mit einem Einradkarren aus Holz den Graben entlang zur Baustelle transportiert. Das war eine mühselige und schwere Arbeit. Auch stellten sie mit noch zwei Mann die Lichtmasten in Neukirch und Waldau bis nach Glashütte.

An Weihnachten 1925 hatte es keinen Schnee, so konnte die Leitung zum Fernhof fertigstellt werden und am Heiligabend brannte auf dem Fernhof erstmals eletrisches Licht.

Im Jahr 1933 dann wurde auch der zweite Mahlgang umgestellt auf Strom und das große Wasserrad abgebaut

Das  damalige Turbinenhaus ist ca 1,5 km unterhalb der Sägemühle an der Abzweigung hoch ins Wagnerstal. Es dient heute als Wohnhaus

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